Auch das Jahr 1999 begann nicht glänzend. Aber meiner Zuneigung tut das alles nichts !!!

1. Überwinterung

 
Da die Guzzi noch Garantie hat, beschränken sich die Arbeiten nur auf das Äußere:

- die Kontrollleuchten   ( siehe Tips & Tricks )
- den Tankrucksack     ( siehe Zubehör )
- die Sitzbank                ( siehe Zubehör )
- den Umbau der Ölschläuche
Genaueres dazu findet ihr auf den angegebenen Seiten. 
Die neuen Ölschläuche sind wirklich Spitze. Nur der Anbau des V-Schlauches zu den Zylinderköpfen ist etwas umständlich.
Den Ausgleichsbehälter für das hintere Federbein habe ich gedreht. Bei der IMOT-Ausstellung im Januar war mir aufgefallen, daß die neueste Baureihe den Anschluss waagerecht zum Getriebe hin montiert hatte. Der Schlauch schert dann nicht mehr an der Verkleidung. Dazu muss aber der komplette Luftfilterkasten abgebaut sein.
 
2. Sch.........
 
Am 12.3.1999 wollte ich dann die Guzzi endgültig fertig machen. Aber einige Zeitgenossen hatten wohl etwas dagegen. Meine Garage war aufgebrochen und mein Werkzeug hatte deren Gefallen wohl geweckt. Dabei haben sie auch gleich die Batterie der Guzzi mit eingepackt. Das müssen Leute vom Fach gewesen sein. Vom Werkzeug wurde nur der hochwertige Teil gestohlen, außerdem das komplette Spezialwerkzeug aus meiner Suzuki-Zeit. Sowohl der komplette Ventileinstellsatz als auch die Vergasersynchronisationsuhren. Der Gesamtschaden beläuft sich auf 4-5000 DM. Wunderbar !!!!

Als erstes habe ich mir die Guzzi-Batterie wieder geholt. 340.-- DM.
Auch einiges an Werkzeug musste gleich erneuert werden. bis jetzt 1000.-- DM nur um wieder fahren zu können. 
 
3. Saisonstart bei 7961 km
 
Aber wie es so schön heisst: was uns nicht umbringt macht uns nur härter.

Aus familiären Gründen konnte ich die Guzzi nur von meiner Garage bis zum Hauseingang bewegen: hoffentlich kommt das nächste Wochenende bald !!!
 
4. letztes Aprilwochenende ( 24./25. April )
 
Da ich geschäftlich sehr eingespannt bin komme ich nur selten zur Ausfahrt. Aber am 25.4. habe ich mich dann doch aufgerafft.
Die neuen Kontrollleuchten ( Beschreibung siehe unter Zubehör ) sind doch etwas dunkel. Da muss ich noch etwas Energie reinstecken. Aber irgendwie läuft der Motor runder. Ich führe dies auf den geänderten Messfühler im Luftfilterkasten zurück.
Das Topcase macht sich leider unangenehm bemerkbar: ab 190 km/h wurd die ganze Fuhre unruhig.
Nach der Ausfahrt wollte ich dann zum Abschluss den Kardan schmieren. Im Werkstatthandbuch habe ich gelesen, daß es drei Schmiernippel sind. Ich hatte ganz genau aufgepasst, bei jedem Service wurden nur zweie geschmiert. Also begab ich mich auf die Suche. 
Der erste am Kreuzgelenk beim Kardangehäuse und der Zweite an der Schiebemuffe. Ja wo ist denn der Dritte ???
Gefunden......nö........gefunden......nö....
Das darf doch nicht wahr sein, kaum legt man sich einen Um-die-Ecke-Blick zu, was sieht man ??? NICHTS
Oder besser, das Loch wo der Schmiernippel reingehört !!!!!
Da bin ich doch auf die Reaktion des Händlers gespannt !!!!
Ein anderes Problem am Rande:
Die Spiegel haben den Winter nicht überstanden. Der Chrom blühte richtig auf. Also habe ich sie erst mal durch Spiegel von Louis ersetzt. Waren/Sind auch nicht die Besten, beim Beschleunigen klappen sie ein. Ich hoffe das Anziehen der Muttern auf den Federn im Drehstück hilft den eigenständigen Bewegungen ab.

Die Dunlopreifen sind hervorragend. Ich komme mit denen besser zurecht als mit den Pirelli. Der Spruch mit der Eisenbahnschiene fällt mir ein.
Die aufgepolsterte Sitzbank ist auch sehr freundlich zu meinem verlängertem Rücken.


5. Inspektion bei 8859 km

 
Da ich mit einem Freund vom 13. bis 16.5. gen Süden auf eine grössere Tour fahren wollte habe ich die Inspektion etwas vorgezogen. Leider war bei AGO kein Termin mehr frei ( hatte mir Kalle, siehe MGI-Pinnwand, weggeschnappt ), so musste ich doch zu meinem Händler. 
Aber ich war sehr positiv überrascht. Sowohl Dauer als auch Preis hatten hervorragende Werte.

An dieser Stelle muß ich gleich mal was loswerden:
Da man nach den Kauf eines Fahrzeugs in der Regel auch die Inspektionen beim gleichen Händler durchführen lässt, geht mir der Vergleich mit anderen Motorradhändlern etwas ab. Auch ist das Verhältniss zwischen den Parteien von beiden Seiten abhängig.

Vorfälle denen ich kritisch gegenüberstehe können für andere Biker ganz normale Abläufe bedeuten. Aber wie heist es so schön: 'Die Berichte spiegeln die Meinung des Autors wieder und nicht......'. Da ich selbst in der vielbeschworen Dienstleistungsbranche tätig bin, lege ich vielleicht auch deswegen etwas andere Maßstäbe an.
 
Aber zurück zur Inspektion. Überrascht war ich auch, daß der Luftfilter in Deutschland für 24.70 DM kostet, in Italien aber 120.00 DM. Der Ersatz der hinteren Bremsbeläge hatte ich erwartet. 
Die Maschine lief danach wieder um einiges besser. Dies war mir schon bei der 5000er aufgefallen. Der Grund dafür ist meiner Ansicht nach im Ventilspiel zu suchen.
Werde dies bei der 15000er Inspektion genau untersuchen.
Nun wieder ein Punkt zum Nachdenken:
laut meinem Händler ( mehrmalige Nachfrage ) kann die Centauro ohne weiteres mit 10000km Inspektionsintervallen gefahren werden. MGI selbst hat dies nicht bestätigt: "Bitte alle 5000 km zur Inspektion!!!!! [Andreas Weihrauch].
Dieser Rat meines Händlers ist in Zusammenhang mit der Garantie doch sehr bedenklich. Was tun, wenn die Inspektionen ( die auch sofort an MGI gemeldet werden ) im Scheckheft den 10000er Abstand ausweisen, und ein Garantieschaden vorliegt ??? Bei der Europagarantie bzw. den kurzen Intervallen ohne weiteres möglich, daß die Garantie irgendwo anders eingelöst werden muss.

In den drei Jahren werde ich auf alle Fälle beim 5000er Abstand bleiben.

6. Erster Italienurlaub

 
Ganz Kurz:
Regen Regen Regen Regen.....
 
Aber die Rückfahrt über den Großglockner war phantastisch. Sehr zu empfehlen.

Die Hinterradbremse gibt schon wieder Töne von sich, als wenn die Centauren auf die Erde kommen würden. Aber ausbauen und neu einfetten vertreibt die Giganten.
Der Dunlop-Hinterradreifen verhält sich eigenartig. Mit Mittelstreifen steht er auf Kriegsfuß. Auch habe ich das Gefühl, daß er mit zunehmender Laufleistung, in Kurvenausgänegen beim Beschleunigen etwas übertrieben nach außen abtriftet.

7. Stella Alpin 1999

 
Damit die Ölwanne dieses Jahr heil bleibt, ich aber trotzdem bis zum Gipfel fahren kann, habe ich mir ein 3mm Alublech als Schutz angefertigt. Auch den Hinterreifen habe ich vorsorglich erneuert. Nach knappen 3000km. Aber der Profiltiefe habe ich nicht mehr getraut ( und auch der Gendarmerie nicht ). 
Dieses Jahr hatten sich sechs Leute zum mitfahren angesgt, es wurden daraus nur Vier:
- Guido, ein Centaurofahrer aus Mainz
          - Martin, Ducati 916
- Michael, Trans Alp
          - Sepp, BMW 1000 CS

Die Fahrt war wunderbar, nur der Regen..... Zu allen Überfluß ging bei der BMW auch noch die Kupplung kaput. Die war aber dann schnell bei einem BMW-Händler in Lecco besorgt.

8. Der Rest des Jahres war langweilig

 
Da ich beruflich für die zweite Jahreshälfte voll ausgelastet war, kam ich nur sehr wenig zum fahren. Bei km 14885 wurde die Guzzi dann in den Winterschlaf geschickt.